Sydney II ~ New South Wales
Von Mo. 19.01. bis Mo. 02.05.2009
Aber das, mit der inneren Ruhe und dem Ankommen, sollte erst einmal und immer noch nicht so richtig
klappen. Dennoch langte es, um mich in einer doch schon deutlich gehobeneren Verfassung auf den Weg zu machen, um mal wieder einfach drauf los zu laufen. Etwas, was ja meine ganze bisherige Reise
in den meisten neuen Städten bestimmt hatte. Und so ging es längs durch den, von großen alten Bäumen beschatteten Hyde Park ~ Sydneys ältestem Park ganz in meiner Nähe ~ dessen Wege mich vor die
Türen von St. Mary (einer schönen alten Kathedrale) führten, um dann ein paar Ecken weiter in der Bücherei zu landen, in der, wie in Brisbane, Internet for free zur Verfügung stand. Und dann lag
auch schon der Botanische Garten vor mir, in dem ich plötzlich ein Schild entdeckte, das mich wissen ließ, dass ich nur noch 5 Minuten von der berühmten Wahrzeichen-Oper entfernt war. Wer kennt
dieses schalenförmige Bauwerk nicht zumindest von Bildern. Diese Schalen sind übrigens gedanklich aus einer Kugel herausgeschnitten und entsprechend zusammen gefügt worden, wie an einem kleinen
Modell zu sehen war. Darauf war ich bei all meinen Überlegungen zuvor ~ wie die Dinger denn wohl zustande gekommen sein könnten ~ nie gekommen. Gedanken hin und
her, von diesen riesigen Schalen war es dann nur
noch ein Katzensprung bis zum Circular Quay, der Anlegestelle aller Fähren, wie auch großer Kreuzfahrtschiffe, und zu The Rocks, einem alten Viertel, das zwar ziemlich Schickimicki, aber immer
noch reizvoll ist. Auch zur Harbour Bridge war es von hier aus nicht mehr weit, über die ich natürlich auch noch gelatscht bin. Dabei hatte ich gedacht, dass alles sei elendig weit weg und nur
mit dem Zug oder dem Bus erreichbar. Auch Sydney war in vielerlei Hinsicht auf Schusters Rappen durchaus zu erkunden. Was mir natürlich sehr gefiel. Auch wenn ich dann später ~ nachdem ich alles
Mögliche per pedes abgeklappert hatte ~ zusehends mehr von meinem „Seniors Day Ticket“ Gebrauch machte, um nicht
andauernd die gleichen Wege nehmen zu müssen, wenn ich an entfernteren Stellen neue erkunden wollte. Und bis auf ein einziges Mal, an meinem letzten Tag in Sydney, wurde ich nie aufgefordert zu
beweisen, dass ich diese Vergünstigung zu Recht in Anspruch nahm. Aber dieser erste Busfahrer dieses Tages gehörte zu den 183-prozentigen, und so bekam ich dann von ihm auch nur das normale
Ticket. Allerdings verließ ich seinen ungastlichen Bus an der nächsten Haltestelle, um im Folgebus dann wieder als australischer Senior durchzugehen. Warum nicht gleich, bzw. nicht immer so?
Schließlich wollte ich mir mein Sydney-Sonder-Vergnügen nicht einfach so von einem einzigen stinkigen Beamten-Busfahrer wieder nehmen. Haben mich die täglichen 2,50 Dollar doch überall
hingebracht, wohin ich wollte. Selbst in das über 120 Kilometer entfernte Städchen Katoomba in den Blue Mountains war ich damit auf äußerst preiswerte Art gelangt. Aber auch, dass und wie sich
die Eintrittspreise für alles Mögliche (Aquarium, Zoo, Museen usw.) deutlich reduzierten. Es war mir immer wieder ein Vergnügen, mit dem „Seniors Day Ticket“ unterwegs zu sein und wahrscheinlich habe ich gar nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Wie z.B. die, mit diesem Ticket selbst ins über 250 Kilometer entfernte Canberra weiter
fahren zu können. Das erschien mir jedoch dann doch etwas zu kompliziert, da ich unterwegs mindestens ein Anschlussticket gebraucht hätte. Diverses Nachfragen ~ weil ich wieder etliches von dem
Genuschel nicht verstanden hatte ~ hätte mich dann möglicherweise doch noch als Nicht-Australier entlarvt. Und man soll es ja bekanntlich nicht übertreiben, gelle? Zumal das Busticket dann sogar
noch 2 Dollar günstiger war, weil mir bei Greyhound meine Jugendherbergskarte einen entsprechenden Nachlass verschaffte.
Die normalerweise obligatorische Führung in der Oper musste ich bei meinem Erstbesuch allerdings ausfallen lassen, weil gerade ein Konzert gegeben wurde und keine Führungen stattfanden.
Aber noch einmal hier zu kommen, sollte nicht das Problem sein, auch wenn ich bei so einer Führung nicht viel von dem verstehen würde, was da für meine Lauscher zu schnell und dann auch noch in
australischem Englisch erzählt wird, und die 35 Dollar für eine halbstündige Führung etwas happig waren. Aber im Gegensatz zu den ollen Kamellen, wie die Eremitage in St. Petersburg o.ä., übte
dieses Gemäuer auf mich doch einen gaaaaanz anderen Reiz aus. Der dänische Architekt Jòrn Utzon hat da schon etwas Feines hingesetzt. Und ich versuchte immer wieder aufs Neue, sein
Entwurfsprinzip der ausgeschnittenen Kugelabschnitte an den riesigen Schalen nachzuvollziehen. Dabei weiß ich nicht einmal mehr, wie so ein Körper geometrisch nun bezeichnet wird. Ganz schön
pfiffig, diese Idee. Und dass ich dieses architektonische Kleinod tatsächlich mal in Natura sehen würde, hatte ich mir zwar gewünscht, aber einige Jahre zurückgedacht, kaum mehr für möglich
gehalten. Und nun war ich dort, schlürfte in der Halle einen Kaffee und ließ alles auf mich einwirken. So ähnlich hatte ich mich auch damals ~ wenn auch ohne Kaffee ~ als kleiner Student in
Berlin gefühlt, als wir uns die „Schwangere
Auster“ von Scharoun anschauten. Ehrfurchtsvoll, vor
dem Genie eines Meisters.
Ich habe mir die Führung dann doch nicht gegönnt, sondern stattdessen lieber die Karte für die Aufführung einer mir völlig unbekannten Oper geholt, obwohl ich kein Opernfan bin. Aber es gab auf
meine letzten Sydney Tage nichts mehr, was mich mehr interessiert, und für das ich so schnell noch ein Ticket hätte bekommen können. Aber anders, als seinerzeit in Kuala Lumpur in der
Philharmonie der Petronas Towers, entschied ich mich hier für das preiswerteste Ticket, was immerhin noch etwas teurer war, als damals das beste in KL. So unterschiedlich kann die Reisekasse in
unterschiedlichen Ländern belastet werden, wenn man sich derartige Dinge anhören und anschauen möchte. Und unterschiedlich war auch die Anforderung an die Garderobe der Besucher. Hatte in KL
niemand eine Chance, in kurzer Hose, mit Schlappen oder T-Shirt Einlass zu finden, war das hier kein Problem. Es waren zwar nicht viele, aber doch einige, die in KL dumm aus ihrer Freizeit-Wäsche
geschaut hätten, weil sie trotz bezahltem Ticket nicht an den Kontrollen vorbeigekommen wären, in Sydney aber ohne Probleme zu ihren Plätzen gelangten, die immerhin ~ je nachdem, wo sie sich
befanden ~ einiges über 200 Dollar teuer waren. Obwohl halbwegs korrekt angezogen, fiel ich auf meinem Seitenbalkon zwar nicht wegen meiner Kleidung, sondern weil ich meine IXUS auf 600 ASA
eingestellt hatte und bei available light fotografierte. Was zuerst ja auch nicht auffiel. Aber die Platzanweiserin hatte dann wohl doch das kleine helle Display entdeckt und klopfte mir
plötzlich entschlossen auf die Finger. Wenigstens musste ich meine bisherige Ausbeute nicht löschen und nach der Pause ~ als wir noch ein wenig über meine fotografische Dreistigkeit redeten, und
ich mich tausendmal entschuldigte ~ bot sie mir an, auf einen der unbesetzten besseren Plätze zu wechseln. Ein netter Zug, nicht wahr? Und außerdem ein Angebot, dass ich nicht ausschlagen
mochte.
Mein langer Spaziergang, besser Marsch, hatte mir zwar gefallen,
dennoch war er lange nicht das, was entsprechende Unternehmungen in anderen Städten zuvor für mich bedeutet hatten. Was sicher nicht an Sydney lag, denn schließlich hat es mich dort 29 Tage
gehalten. Er hatte zur Folge, dass ich mal wieder mit leicht
rötlichem und zwiebelndem Gesicht ins Hostel zurückkehrte, obwohl ich von einem Schatten zum nächsten gehüpft war. Dummerweise hatte ich weder Sonnenschutzcreme aufgetragen, noch meinen in Darwin
aus Zu-viel-Sonne-Gründen erstandenen Schlapphut mit Riesenkrempe dabei, weil sie mir hier in Sydney nicht mehr so heftig zu sein schien, zumal ja auch die Temperaturen erst einmal deutlich
gefallen waren. Zeitweilig bis auf angenehme 23 Grad, wenn auch immer mit viel Wind. Und so war es möglich, dass ich mich bei dieser Wetterlage mächtig täuschen ließ, auch wenn sie eh nicht lange anhielt. Bald hatte es wieder heiße und schwüle 30 Grad ~ oder auch mal etwas mehr ~ und hin und
wieder auch Regen. Allerdings frischte es fast jeden Abend so auf, so dass ich es manchmal ohne meine Fleecejacke auf der Dachterrasse des Hostels kaum aushalten konnte. Und an Fleecejacke und
Co. war ich ja nun gar nicht mehr gewöhnt. Trotzdem musste ich mit meinem Sonnenbrand mindestens den nächsten Tag etwas vorsichtiger sein und beschloss, ihn in der schützenden Library zu
verbringen. Wo ich dann zwar kein Problem mit der Sonne hatte, dafür aber wie schon zuvor in Brisbane mit der Überlastung des Internets ~ oder was es sonst auch immer gewesen sein mochte ~ zu
kämpfen hatte. Jedenfalls konnte ich weder meine Mails abrufen noch welche senden. Immerhin gelang es wenigstens, die Websites aufzurufen, auf denen ich nach Infos suchen wollte. Und so vermutete
ich, dass irgendetwas ~ Vater Staat oder wer oder was auch immer ~ mal wieder gegen meinen Thunderbird Stimmung machte und ihn blockierte, zumal auch am nächsten Tag nichts e-mailmäßiges möglich
war. Diese Probleme hatte ich eher in China oder Russland erwartet, aber nicht hier. Nun denn, trotz der technischen Nicht-Gegebenheiten, erschien mir das Land an sich nach wie vor reizvoll und
wunderschön. Ich verspürte aber dennoch immer wieder eine Unruhe in mir, ähnlich der, damals bei meinem geplanten Flug nach Myanmar. Wenn auch nicht in der Panikform. Dabei glaubte ich für eine
Weile, meine innere Ruhe nun endlich durch all die positiven Geschehnisse wieder gefunden zu haben, was aber wohl nur scheinbar der Fall war, und wofür ich erst einmal keine brauchbare Erklärung
fand. Und auch nicht dafür, dass ich mich auf diesem Kontinent ~ so, wie ich ihn bisher kennen gelernt hatte ~ längst nicht so wohl fühlte, wie es zuvor in den anderen Ländern der Fall gewesen
war. Meistens jedenfalls. Und das passierte mir nun ausgerechnet bei meinem Traumland. Womit ich üüüüberhaupt nicht gerechnet hatte. Schließlich war ich hierher gekommen, um die Krönung meiner
Reise zu feiern. Und dann so was. Auf jeden Fall machte mir diese Achterbahn meiner Empfindungen mehr zu schaffen, als mir lieb war.
Und so stand hinter dieser Unruhe auch seltsam dubioses Gefühl, dass ich mich wieder vom Acker machen sollte. Oder
dass ich (zumindest) erst einmal wieder aus Down Under verschwinden sollte, um dann später ggfls. noch
einmal zurückzukommen. Warum, wieso und wann auch immer. So kristallisierte sich langsam und widerstrebend der Gedanke heraus, spätestens zu dem Zeitpunkt, an dem mein eVisa ablaufen würde ~
nämlich am 4. März ~ und ich das Land eh kurz oder länger verlassen oder ein Long Stay Visa beantragen müsste, letzteres nicht zu tun, sondern abzurauschen. Vielleicht sogar schon früher, weil
allein nur diese Überlegungen die innere Unruhe noch nicht wieder aufzulösen vermochte. Doch wohin? Neuseeland bot sich an, wo ich lt. Auskunft im Internet zusammen mit dem Einreisestempel 3
Monate bleiben könnte. Oder sollte ich mir trotz meines dünnen Reisebudgets ein paar der ebenfalls teuren Südseeinseln gönnen??? Schließlich lockte mich Polynesien ja noch immer. Selbst die
Philippinen zog ich ins Kalkül, obwohl ich mich damit von DU schon sehr, sehr weit weg bewegen würde. Au man, so unruhig und unentschlossen zu sein, behagte mir überhaupt nicht, es stank mir
regelrecht. Und so ging es hin und her und her und hin. Zumal ich inzwischen auch ziemlich sicher zu wissen glaubte, dass es nicht nur die finanziellen Dinge sind, bzw. waren, die mein
Wohlbefinden hier beeinträchtigten und immer noch beeinträchtigen. Immerhin hatte ich begonnen, eine Art Haushaltsbuch zu führen, um mal genau herauszufinden, wo meine Talerchen so blieben, und
hatte dabei festgestellt, dass es machbar sein würde, wenn ich es mit dem Ausgeben etwas langsamer angehen ließe, als Anfangs in Darwin. Es kam auch die Art hinzu, die wohl insbes. die Ostküste
in ihrer Flippigkeit auszeichnet, an der ich mich ja nun seit meinem missglückten 2000 Kilometer relocation car Trip befand. Diese Lebensweise ~ die ja von den Menschen ~ Australiern, wie
Backpackern ~ geprägt ist und wird, ist hier in Sydney noch einmal komplett anders, als in Brisbane, Darwin oder gar zuvor. So scheint es in hier kaum Backpacker im bisherigen und erlebten Sinn
zu geben (jedenfalls habe ich bisher kaum welche entdecken können), sondern hauptsächlich „work und travel“ Leutchen bis max. 30 oder 31,
die nun mal anders drauf und unterwegs sind, als meine bisherigen Reisebegegnungen. Was aber nicht uninteressant ist. Aber der Rest. Denn daneben gab es aber noch jede Menge Mädchen + Jungens ~
manchmal mit Rucksack, meistens mit schickem Marken-Trolley ~ die mit Papas Kohle unterwegs zu sein scheinen, und von daher voll und nur auf dem Party Trip waren. Und damit hatte und
habe ich halt nun mal wenig am Hut. Und unter letzteren kam ich mir daher schon hin und wieder ganz schön allein und seltsam vor, als wäre ich auf eine Weise unterwegs, die nicht hier her passte
/ gehörte oder was weiß ich. Und so gab es auch nur selten Blickkontakte, ein Hallo, oder ein Gespräch. Sie schienen auf Traveller, die anders als sie unterwegs waren, nicht neugierig zu sein.
Vielleicht griff bei ihnen ja auch noch immer der alte Erziehungssatz: „Mit Fremden darfst du nicht reden.“ Es waren aber außerdem auch noch jede Menge an Normal-Touristen aus der BRD unterwegs, und so war Deutsch so oft vor mir, neben oder hinter mir zu hören ~ wenn ich durch die Gegend
lief, im Supermarkt, im Museum, auf der Fähre oder sonst wo war ~ dass fast der Eindruck entstehen konnte, als ob mindestens halb Deutschland hier wäre. Australien kam mir immer mehr wie ein
zweites Mallorca vor. Dabei hatte man mir das vorher schon alles erzählt / mich davor gewarnt. Ich hatte es verdrängt, nicht glauben wollen, und so gehörte auch das halt mit in das
Gewöhnungspaket, das postlagernd auf mich gewartet hatte, und dessen Annahme ich am liebsten verweigert hätte. Nur dass diese Verweigerung in meinen Reise Bedingungen nicht aufgeführt war.
Trotz all dieser Dinge, bzw. gerade deswegen, hatte mir Darwin, die Fahrt von Darwin mit dem Wohnmobil (trotz Panne), dann Brisbane ~ obwohl nicht geplant, sondern aus der Panne geboren ~ und
jetzt Sydney, gut gefallen, unabhängig von den geschilderten Eindrücken. Wobei Darwin noch den ursprünglichsten Eindruck auf mich hinterlassen hatte. Allerdings wäre ich ~ wenn ich in Sydney
nicht auf wichtige Post (Eurocard + TAN Gerät) aus D hätte warten müssen ~ wahrscheinlich schneller nach Canberra, Melbourne und Adelaide weiter gezogen. In der Hoffnung, dass sich mein Eindruck
ja vielleicht und hoffentlich noch ändern würde, je weiter ich die Ostküste, den überlaufendsten Teil Australiens, hinter mir liesse. Aber selbst dann, als meine Post dann im Convent ~ das ich
als Adresse angegeben hatte ~ nach schnellen 5 Tagen eintrudelte, kriegte ich die Kurve noch nicht, weil Sydney und umzu ja nun doch eine Menge zu bieten hat, wie z.B. die Blue Mountains, die ich
auf jeden Fall sehen wollte, den „Coastal
Walk“ von Bondi Beach nach Coogee oder Manly mit seinem „Scenic Walk“, Parramatta, diversen Museen und was es sonst noch so gab. Ich war noch nie zuvor, in so kurzer Zeit, in so vielen Museen, wie hier in Sydney, und ich habe bei keinem bereut, hinein
gegangen zu sein. Aber es gab auch etwas, was nicht unter Sehenswürdigkeiten fiel, nämlich ein kleines Detektiv Spiel, das ich mit einigem Elan zu lösen versuchte. Ich hatte da nämlich ein Kuvert
aus den End- Sechzigern im Gepäck, das aus Australien stammte. Einer Zeit, in der ich noch in Beckum, meinem Geburtsort wohnte und noch fleißig Briefmarken sammelte. Johanna, die Frau eines
damaligen Studienkollegen, hatte es mir für meine Sammlung geschenkt. Adresse und Absender, sowie Briefmarken und Stempel waren gut erhalten, wie sich das für ein Ganzsachen Sammlerstück gehört.
Und als dann irgendwann mein Hobby einschlief, und ich meine Sammlung dann endlich weitergab, als ich meinen Aufbruch plante, habe ich dieses Kuvert als einziges mit dem Gedanken behalten und mit
genommen, dass ich ja viiiiielleicht diesen Absender u.U. in Australien finden könnte. Der Gedanke, ihm oder ihnen dieses inzwischen immerhin fast 40 Jahre alte Stück zu zeigen, hatte für mich
etwas äußerst Faszinierendes. Und Dank Google, Google Map usw. fand ich diese Adresse «Blacktown NSW, 339 Blacktown
Road»sogar. Und zwar in Sydney. Ich hätte direkt
hinfahren können, wenn es denn den Namen des Absenders noch gegeben hätte. Ich bin sogar durch Blacktown gekommen, als ich mit dem Zug in Blue Mountains fuhr. Aber hier verließ mich das Glück,
die einzige Spur führte zur Uni von Sydney, und einem Professor in Deutschland, der selber wahrscheinlich mal hier in jungen Jahren studiert, assistiert, gelehrt und / oder etwas veröffentlicht
hatte. Ob er es war??? Keine Ahnung, zumal es mich nicht weiter reizte, zu ihm in Deutschland Kontakt aufzunehmen. Auch Johanna konnte ich über keine der Freunde-Suchmaschinen finden, um evtl.
bei ihr noch einmal nachzuhaken. Ich fand zwar ihren Namen, aber er gehörte zu diversen anderen weiblichen Wesen. Und so stellte ich meine Suche ein und befasste mich weiter mit den in der
Jetzt-Zeit existierenden Gegebenheiten, wie ich sie weiter oben bereits eingeschoben habe. Und damit war meine Zeit in Sydney nach 29 Tagen dann auch ausgereizt, zumal ein zweiter
Relocation-car-Versuch sich nicht gestaltete. Gemeinsam mit Janet, einer Engländerin sollte uns so ein Gefährt nach Adelaide bringen, wo sie fristgerecht ihren Flieger bekommen musste. Da aber
keine der infrage kommenden Firmen ein zeitnahes Angebot hatte, dividierten sich unsere Wege dann zwangsläufig auseinander. Sie nahm dann auch von Sydney den Flieger nach Adelaide, während ich
mir, wie schon angedeutet, mit einer relaxten 4-Stunden Fahrt, den Greyhound Bus nach Canberra, der Hauptstadt Australiens gönnte.
Sydney II Fotos