Mit Bus , Bahn & Schiff nach Australien usw!

 

Vientiane

 

Etappe 33 ~ von Fr. 28.03. bis Do. 03.04.2008

 

Selbst in einem VIP Bus sind über 9 Stunden Fahrtzeit dann nicht mehr das reine Vergnügen, auch wenn es eine Pause gab, in der wir in einem kleinen Ort den im Fahrpreis enthaltenen Lunch verspeisten. Immerhin hatte ich mir in weiser Voraussicht den Sitzplatz am Gang reservieren lassen, denn ~ wenn auch etwas größer ~ als ausreichend für einen Europäer würde ich die Abstände der Sitze immer noch nicht betrachten. Aber so konnte ich mein Fahrgestell doch auch mal in den Gang ausstrecken. Und sehen konnte ich auch von meinem Platz aus genug. Außerdem hatte ich eine recht nette Amerikanerin aus Seattle als Nachbarin ~ die schon länger in Korea gelebt hatte ~ und nun dabei war, sich reisend ein neues Land zu suchen, in dem sie als Englisch Lehrerin ihre Brötchen verdienen kann und u.a. auch einer Route nach Down Under folgt, die meiner entspricht, so dass eine erneute Begegnung auch in ihrem Fall möglich ist. Ich bin wirklich gespannt, ob und wen ich wo noch einmal treffe, denn die meisten meiner bisherigen Begegnungen dürften ihre geplante Reisezeit inzwischen mehr oder weniger hinter sich haben oder bewegen sich in andere Richtungen. Unterwegs trifft man nun mal die interessantesten Menschen, wie halt schon so manches Mal in den letzten acht Monaten.

Wobei Eve erst einmal nur bis
Vang Vieng fuhr, während meine innere Stimme mir ja erzählt hatte, dass ich auf diesen Ort gut verzichten und gleich nach Vientiane durchfahren könnte. Allerdings sollte ich sie an meinem Zielort dann zwei Tage später noch einmal wieder treffen, bevor sie nach Malaisia weiterflog. Und so hatte ich dann, nachdem sie ausgestiegen war, zwei Sitze für mich. Was aber die bereits viel zu lange dauernde Busfahrt auch nicht erträglicher machte.

Aber irgendwann hat auch die längste Fahrt ein Ende, und da wir schon den späten Nachmittag hatten, taperte ich nach der obligatorischen Tuk-Tuk Fahrt vom Busbahnhof in die Innenstadt, gleich ins nächste Guesthouse, ohne mich erst auf die Suche nach den Empfehlungen des Lonely Planet zu machen. Wieder etwas Neues, was ich gerade dabei war zu lernen. DENN, a) stürzt sich alles gleich bei der Ankunft auf diese Empfehlungen ~ was oft zur Folge hat, dass man zu spät kommt und nichts mehr frei ist oder nur noch die Zimmer bekommt, die bis dahin niemand wollte und b) dass hier das Gleiche galt, wie zuvor schon in Luang Prabang beschrieben, dass die Preise angezogen hatten, denn auch der Backpacker Tourismus funktioniert nach den gleichen Regeln von Angebot und Nachfrage.

Die Hauptsache war aber, erst einmal mein Bett und damit meine Bleibe zu haben, um mir dann am anderen Morgen in Ruhe die anderen Häuser anzuschauen und ggfls. zu wechseln. Was sich hier allerdings als noch heftiger darstellen sollte, als zuvor in Luang Prabang. Denn alle im LP angepriesenen Gästehäuser waren auch hier teurer, als in der Backpacker Bibel, und zwar erheblich. Laos scheint schneller und gründlicher gelernt zu haben, wie man an die Taler der Touris kommen kann, als alle anderen asiatischen Länder zusammen. Und das war nicht nur mein Eindruck. Jedenfalls stellte ich auch in Vientiane fest, dass ein vergleichbares Zimmer in den Gästehäusern, die infrage gekommen wären, annähernd das Doppelte oder mehr kosten sollte, als das, was ich hatte. Aber das stand ja auch nicht in der Bibel und war dennoch keine Bruchbude oder die letzte Absteige. Ein kleiner Teil seiner Fenster blickte sogar auf den Mekong und die geschäftige Avenue, die den Fluss begleitete.

Nach dem, was ich von der Stadt bei meiner Ankunft noch wahrnehmen konnte, gehörte sie auch in die Kategorie der Städte, die mich bezaubern. Sie hatte Charme, Ausstrahlung, all das, was ich an Städten so mag. Und sie nutzte ihre Riverside in einer Weise, wie sie südlicher, mediterraner kaum sein konnte. Das hatte ich so in Asien bisher nicht vorgefunden. Auf der einen Seite der Straße befanden sich die Lokale, Geschäfte und Gästehäuser, sowie Hotels und Tempel und auf der Seite zum Mekong reihte sich ein
"Gartenlokal" ans andere. Viele boten nur die Möglichkeit, liegend Platz zu nehmen, also typisch arabisch / römisch o.ä. Andere machten beides. Auch das hatte ich in Asien bisher noch nie gesehen. Teilweise ließen sie sogar landestypische Musik laufen ~ dezent, nicht laut ~ schön. Aber bei dem Namen, den diese Stadt trägt, ist das auch kein Wunder. Er bedeutet nämlich "Stadt im Sandelholz Wald" und mit so einem Namen kann eine Stadt sich doch nur gut anfühlen, oder?

Aber es war verflixt heiß dort, wie letztlich überall inzwischen. Und verflixt schwül. Ich mochte manchmal kaum etwas unternehmen. Und die Zeiten schienen endgültig vorbei zu sein, wo es sich wenigstens abends angenehm abkühlte und es morgens erst noch gut aushaltbar war. Ich hatte beim Eintreffen das Gefühl, als wenn es 40 Grad sein könnten, was mir das Internet mit 39 Grad dann auch bestätigte. Diese Temperaturen sind schon heftig. Dabei hatte ich gedacht, dass ich mich recht gut akklimatisiert hätte. Mitnichten. Aber wenn ich jetzt erst ganz frisch hier ankäme, kriegte ich wahrscheinlich 'nen Dahlschlag. Und so kann ich mich hier ~ ohne ein Meer in der Nähe zum Abkühlen zu haben ~ immerhin aufhalten, auch wenn ich, wie gesagt, wenig Lust verspüre, irgendetwas zu unternehmen. Aber so ist das halt nun mal. Und so machte ich erst einmal wieder einen kleinen Schritt rückwärts und gönnte mit das Aircon. Mit dem Fan alleine, war es einfach zu affig. Ich brauchte dann doch (m)eine kleine Oase, in der ich es mir mit der 30 Grad Einstellung des Gerätes etwas gemütlicher einrichtete. Alles was drunter war, erwies sich als zu kalt. Aber so konnte ich wenigstens schlafen, ohne das Gefühl, das in einem Dampfbad zu tun.

Interessant für mich zu beobachten war, dass mich die laotischen Tempel ~ im Gegensatz zu den kambodschanischen ~ nun wieder überhaupt nicht interessierten, ich konnte um fast alle gut einen Bogen machen. Es sei denn, sie sahen älter aus, trugen und zeigten die Patina ihrer Jahre und waren nicht frisch, fromm fröhlich frei in Gold- und anderen Farben angemalt. Aber davon habe ich in Vientiane nur einen entdecken können und mich quasi in ihm verloren, wie zuvor schon in anderen älteren Tempeln. Aber auch bei ihm hatten sie schon begonnen, den Hauptgiebel in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Egal, ist ihr Bier, ich war jedenfalls der letzte, der ihn erst eine Weile nach der offiziellen Schließung verließ, weil ich die Zeit vergessen hatte.

Nachdem ich dann doch ein wenig besser mit diesen Temperaturen klar kam, nahm ich trotz Hitze und Schwüle meine Erkundungsgänge wieder auf. Nach denen dann erst einmal eine Dusche und frisches Zeug fällig waren. Und somit trug ich dann zum Bruttosozialprodukt bei, weil meine Klamotten andauernd in die
„Laundry“ mussten. Sei's drum, aber in den nassgeschwitzten Sachen mochte ich nicht länger bleiben und sie auch nicht erneut anziehen.

Und wie immer bescherten mir diese Erkundungsgänge neben den klassischen touristischen Eindrücken ~ wie dem Palast des Präsidenten oder Patuxai, einem
Triumphbogen ähnlichen Bauwerk mit französischem und laotischen Elementen ~ aber auch die Momente, in denen mich in den abgelegeneren Ecken junge oder ältere Laoten ansprachen, um alles mögliche über mich und mein Herkommen zu erfahren und natürlich, um meine neugierigen Fragen zu beantworten. Und so möchte ich an dieser Stelle etwas korrigieren, was ich in meinem Vorspann zu Laos noch zum besten gegeben habe, weil ich es da (noch) nicht besser wusste, bzw. anderen Aussagen, wohl besser Gerüchten, gefolgt war.

Es geht um das Thema Beziehungen zwischen Einheimischen und Ausländern. Denn wie ich inzwischen durch Gespräche mit Einheimischen und eigene Anschauungen erfahren habe ~ stimmt es nicht mehr, dass eine Ehe oder Liebschaft zwischen Einheimischen und Ausländern verboten ist. Es gibt sie, diese
„Mischehen“ und Liebschaften, auch wenn es sich für einen Ausländer ziemlich schwierig gestaltet, eine Laotin heiraten zu wollen. Über den umgekehrten Fall, Laote heiratet Westlerin, habe ich gar nichts erfahren können. Das scheint es (noch) nicht gegeben zu haben. Jedenfalls wussten diejenigen von keinem einzigen Fall. Aber sie erzählten mir, dass eine Scheidung nur dann möglich ist, wenn das Paar keine Kinder hat, und dass der Mann einfach verschwindet, wenn es denn nicht anders geht.

Selbst die Paare auf Zeit, die Urlaubszeit, gibt es. Zumindest in Vientiane. Wenn auch nur selten und (wohl auch noch lange) nicht so häufig, wie in Thailand. Ich habe sogar einmal eine
„Übergabe“ mitbekommen, als ich abends in Vientiane am Mekong in einem der Restaurants saß. Am Tisch vor mir saß ein schon etwas betagterer Westler mit zwei laotischen Frauen. Einer ziemlich jungen neben sich, um die er immer mal wieder den Arm legte, ihren Rücken streichelte, sie sich aber auch an ihn kuschelte. So dass ich zuerst annahm, dass dort Mutter + Tochter + Schwiegersohn, bzw. Mann zusammen saßen. Wobei die ältere, die den beiden gegenüber saß, nur wenig zur Unterhaltung beitrug. Als die jüngere für eine Weile verschwand, hörte ich, wie er die andere nach dem Alter der jungen Frau fragte. Womit meine Annahme in sich zusammenfiel, zumal sie es nicht wusste. Als die junge Frau zurück kam, redete sie auf sie ein und schrieb ihm etwas auf einen Zettel. Worauf er für sich wiederholte: „ah, twentytwo“. Tja, und spätestens zu diesem Zeitpunkt war dann klar, um was es hier ging. Aber mir konnte es egal sein, denn die junge Frau machte alles andere, als einen unglücklichen Eindruck. Es hätte mich mal interessiert, was dieser Typ bei der allgemeinen Preisteigerungswelle für diesen speziellen Service hingeblättert hat. Darüber fand ich leider nichts im LP.

Immerhin waren dort aber Preise für Tuk-Tuk Fahrten und Angaben über die Absprachen der Fahrer untereinander zu finden. Sowie Infos über Leih-Mopeds. Vor allem ersteres reizte mich natürlich, es mal zu überprüfen. Und richtig genug, es gab die überhöhten Preise und die Absprachen. Sogar in unterschiedlicher Form, je nach Standplatz des Tuk-Tuks. Zunächst einmal hatten die Fahrer vorgedruckte und laminierte Preislisten, die sie vorzeigten und als vorgeschriebene Festpreise an den Man oder die Frau zu bringen versuchten, natürlich mit einer Vielzahl an zusätzlichen Argumenten, dass das Benzin so teuer ist und was ihnen noch so einfiel, wenn ich zu handeln versuchte.

Nicht, dass ich sie nicht runter zu handeln vermochte, aber selbst dann waren sie immer noch doppelt so teuer, wie eines der herumstreunenden Tuk-Tuks, die man allerdings tunlichst erst in einiger Entfernung von den Touristen-Tuk-Tuks anhalten sollte, um dem Fahrer Repressalien zu ersparen. Und wenn ich es dann noch schaffte, mit diesem Fahrer einen für beide Seiten annehmbaren Preis auszuhandeln, hatte ich zwar sicher immer noch mehr bezahlt, als ein Einheimischer, aber deutlich weniger, als jeder normale Tourist, der in der Vergangenheit für diese Preise gesorgt hat und sie in der Zukunft festschreiben wird.

Meine Vorgehensweise war dabei immer gleich. Zuerst ließ ich mir den überhöhten Preis nennen und klärte, wie weit sich der Fahrer runterhandeln ließ, ohne mich stehen zu lassen. Dann machte ich ihm klar, dass das Leihen eines Mopeds ~ das mir immerhin 24 Stunden zur Verfügung stehen würde ~ nur einen Bruchteil seiner Forderung ausmachte und nannte ihm den Preis des billigsten Anbieters. Dann machte ich ihm klar, dass er mich für diesen Preis von A nach B bringen könne und zu keinem anderen. Worauf sich all diese Fahrer natürlich nicht einlassen konnten, weil die Kollegen es mitbekommen hätten.

Anders hingegen die herumstreunenden Fahrer. Auch sie hatten natürlich ihre laminierte Preislisten, die aber schon mal fast um die Hälfte reduziert waren. Und wenn ich denen dann mit meinem Leihmoped kam, hatte ich sie meistens da, wo ich sie haben wollte. Und dann fanden wir in aller Regel einen Preis, der zwar über dem des Mopeds lag, aber nur noch einen Bruchteil des Ausgangspreises des ersten Tuk-Tuk Fahres ausmachte. Wobei ~ das muss ich gestehen ~ ich den armen Kerlen fast jedes Mal dann beim Bezahlen die Hälfte von ihrem ursprünglich geforderten und dem verhandelten Preis drauflegte. Irgendwie kriegte ich es dann doch nicht hin, nur den Taschengeldpreis zu zahlen. Und ihre erstaunt lachenden Augen verrieten mir, dass meine Entscheidung, gegen unsere Abmachung zu handeln, wohl richtig gewesen war. Außerdem musste ich in solchen Situationen immer daran denken, dass mir seinerzeit in Moskau diese Handlungsweise schon bei dem Neuseeländer bei unserer nächtlichen Taxifahrt gefallen hatte, und ich mir seinerzeit ja vorgenommen hatte, sie in mein Repertoire aufzunehmen. Genauso, wie ich in Vientiane mal wieder meinem Grundsatz, Bettlern nichts zu geben, untreu wurde und einer Bettlerin mit Kleinkind 10.000 Kip in die Hand drückte. Ein Betrag, der ungefähr einem Euro entspricht, was nun mal wirklich nicht viel ist. Dieser Frau und ihrem Kleinkind aber mit Sicherheit zwei oder sogar drei Mahlzeiten ermöglichen würde. Was mich dazu veranlasst hatte? Nun, sie kam im Gegensatz zu anderen Bettlern nicht fordernd nach dem Motto daher, du reicher Ausländer lässt jetzt gefälligst mal was springen, sondern zurückhaltend, in einer Art und Weise, die mich meinen Vorsatz vergessen ließ. Ich bin ihr sogar noch nachgegangen, weil ich doch erst nein gesagt hatte, aber ihre ganze Art, ihr Gesicht und vor allem den Blick ihrer Augen nicht los wurde.

Tja, wie war das doch noch gleich mit den Vorsätzen, die dazu da sind, dass sie auch mal gebrochen werden können?

Trotz meiner Handel-Spiele, bin ich natürlich auf weiteren Strecken nicht nur mit den Tuk-Tuks gefahren, sondern habe mir für einen Tag auch ein Moped gegönnt. Und zwar, um nach Xieng Khuan, dem sogen. Buddha Park zu fahren und auch sonst noch ein wenig durch die Gegend zu fahren. Machte es mir doch nach wie vor sehr viel Spaß, hier gegen die Verkehrsregeln Deutschlands ungestraft verstoßen zu können. Und da ich wenig über die hier im Lande geltenden erfahren konnte, habe ich mich einfach an der Fahrweise der Einheimischen orientiert. Am besten gefiel mir, links und rechts überholen zu können, weil es den Verkehrsfluss sehr positiv beeinflusste und diese Slalom Fahrweise mit dem Moped eh einen gewissen Reiz hat. Auch wenn ich in Deutschland nicht rechts überhole, weil es recht drastisch bestraft wird, habe ich schon damals nicht verstanden ~ als bei uns diese Möglichkeit hätte eingeführt werden können ~ warum unsere Politiker wieder einmal die Bevölkerung, bzw. den Autofahrer, ein Stück weiter entmündigten und ihn für unfähig hielten, selbstverantwortlich links und rechts überholen zu können. Na ja, mit meiner ganz persönlichen Deutschland Thematik werde ich ja wohl erst einmal recht lange noch nichts wieder tun bekommen. Und manchmal kann ich es immer noch kaum fassen, dass ich all diesen Zwängen nun ~ Anfang April 2008 ~ bereits seit etwas mehr als acht Monaten entwischt bin.

Den Buddha Park zu finden, erwies sich als gar nicht so leicht, da ich keine brauchbare Karte und nur ein grobe Richtung über die Route 13 als Vorgabe hatte. Und so konnte es erst einmal passieren, dass ich dieser Route 13 in der falschen Richtung folgte, was meine Ortskenntnis natürlich enorm erhöhte. Leider gab es keine Hinweisschilder oder Wegweiser, die mir irgendwie hätten weiterhelfen können und so fuhr ich erst einmal munter drauf los. Hatte ich doch meinen fahrbaren Untersatz bis zum anderen Morgen zur Verfügung.

Nach ungefähr vier Stunden bemerkte ich, dass meine Unterarme immer noch nicht sonnenfest genug waren, trotz Eincremens mit einem Sunblocker der immerhin LF 50 hatte. Und so fuhr ich erst einmal zurück, um mir ein Hemd mit langen Ärmeln zu holen. Und da ich inzwischen sogar auf Grund etlicher Befragungen eine ungefähre Ahnung hatte, wo sich dieser Park den befinden könnte, war ich recht fix wieder an meinem Umkehrpunkt angelangt. Bei meinem ganzen Suchen hatte ich sogar die
Friendship Bridge“ gefunden, die heute einen der 7 für Ausländer offenen Grenzübergänge nach Thailand bildet. Aber immer noch nicht meinen Park. Dort sollten sich skurrilere Buddha Figuren befinden, und weil mich so etwas ja mehr reizt, als der tausendste „normale“ Buddha, wollte ich sie mir ja anschauen.

Aber fast hätte ich bei der Affenhitze doch aufgegeben, da sie sich anscheinend von mir nicht finden lassen wollten. Und dann bekam ich den entscheidenden Hinweis, als ich mir am Straßenrand eine Plastiktüte mit frisch gepresstem
„Sugar Cane“ mit Crash Eis gönnte ~ das ist der Saft ausgepresster Zuckerrohrstengel ~ und auch hier nach dem Weg fragte. Die ältere Frau verstand mich zwar nicht, holte aber ihre Tochter, die mir dann auf Englisch erklärte, wo es lang ging. Ich war schon ziemlich dicht dran, aber das Tückische war, dass ich zuvor schon mal noch dichter dran gewesen war, aber zu früh aufgegeben hatte, weil ich auf einer „Dirt Road“ gelandet war, und mir wegen der super schlechten Straßenverhältnisse nicht vorstellen konnte, dass sich dieser Park nun ausgerechnet dort befinden sollte.

Da ich zuvor nie mit einem Motorrad im Gelände war, hatte mich dieser offroad ähnliche Weg bei meinem ersten Versuch einige Male ganz schön ins Schwimmen gebracht, denn Matsch- und Sandpartien wechselten sich reichlich ab. Wobei es auch noch entgegenkommenden und überholenden Verkehr gab, der aus anderen Mopeds, PKW's, Van's und LKW's aller Größen bestand. Jedenfalls erschien es mir, als ob ich irgendwo im Nirgendwo gelandet sein könnte und drehte schließlich bei meinem ersten Versuch um. Aber so kannte ich dann schon einen Großteil dieser
„Dirt Road“ und befuhr sie sehr viel sicherer als beim ersten Mal, auch das letzte, noch unbekannte Stück.

Und dann lag er in der gleißenden, brütenden Nachmittagssonne vor mir, dieser Buddha Park und erinnerte im ersten Moment an Nicki de St. Phalles skulpturale Bauten, wenn auch aus meiner Sicht nicht so gekonnt und ohne ihre Farbigkeit. Und da die ganze Anlage wohl zu sehr vom Gewohnten abwich, machte sie eher einen etwas heruntergewirtschafteten Eindruck. Also ist es auch hier wohl so, dass alles, was nicht der Norm entspricht, nicht die Unterstützung bekommt, die es verdienen würde.

Tja, und nach dieser wichtigen Erkenntnis konnte ich dann zurückfahren, nicht ohne mir auf dem Rückweg bei der ach so hilfreichen Frau noch eine Zuckerrohr Dröhnung zu gönnen und mich langsam mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass sich meine Zeit in Vientiane dem Ende zu neigte. Was wiederum bedeutete, mich erneut für mehr als 10 Stunden einem VIP Bus weiter nach Süden in Richtung Pakse anzuvertrauen. Dieses Mal jedoch einem nächtens fahrenden Sleep Bus, da es tagsüber nur local Busse gab, die dann aber zwischen 14 und 16 Stunden benötigen, weil sie nun mal an jedem Zaunpfosten halten.

Nachdem die Entscheidung gefallen war, hieß es, zwei letzte Male einen der herumstreunenden Tuk-Tuk Fahrer davon zu überzeugen, dass sein Preis überhöht sei, um zum einen am Vortag mein Ticket zu kaufen und zum anderen, am anderen Morgen zum Busbahnhof kommen.

 

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